Das
Atlantis von Platon in Puerto de Santa Maria in Andalusien/Spanien
Vortrag auf der 3.Atlantis Konferenz am 25/26 Juni in
Santorin/Griechenland
Deutsche
Uebersetzung des Originals in englischer Sprache
Von Karl Juergen Hepke
Unabhaengiger
Forscher
Deutschland
Thema:
Dieses
Dokument zeigt alle Gesichtspunkte , die mit hoher
Wahrscheinlichkeit erlauben zu sagen, dass das Atlantis, das von Platon in
seinen Buechern Kritias und Timaios beschrieben wird, im Sueden Spaniens in der
Bucht von Cadiz in der Naehe von Puerto de Santa Maria lag.
1.Einleitung
Seit
hunderten von Jahren sind die Menschen fasziniert von der Geschichte des
Reiches von Atlantis von vor langer Zeit. Weil das Raetsel nicht
zufriedenstellend geloest wurde, wurden neue Hypothesen fuer die Lage von
Atlantis immer wieder aufgestellt. Einige von ihnen enthielten einen Teil
Wahrheit. Andere entfernten sich weit von den Tatsachen, die durch den sehr
detaillierten Bericht von Platon gegeben waren und andere versuchten, nur
diejenigen zu beachten, die zu ihrem Modell von Atlantis passten, und stellten
alle anderen mit allen Mitteln intellektuellen Streites in Frage. Trotzdem
haben sie den Denkprozess vorangebracht, besonders wenn ihre Hypothese auf
neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen aufbaute. Es gibt auch etliche
Hypothesen fuer ein Atlantis im Sueden Spaniens, aber bis 1997 sahen sie es
alle als vor der Kueste untergegangen oder in den sumpfigen Gebieten des Deltas
des Gualdaquivir versunken. Bis heute gibt es dort Projekte fuer Tauchen und
Ausgraben von serioesen Institutionen. Ein Problem ist nur, dass das Delta zum
grossen Teil ein Nationalpark ist und es damit Schwierigkeiten fuer die
Genehmigung einer Ausgrabung gibt. Fast niemand interessierte sich fuer die
suedlichere Region, die sich heute „Bucht von Cadiz“ nennt, obwohl bekannt ist,
dass Staedte von Bedeutung oft an Stellen angelegt werden, die eine lange
Tradition in der Ansiedlung von Menschen wegen ihrer natuerlichen Ressourcen
haben, und diese Staedte sind in der Bucht von Cadiz: Puerto de Santa Maria,
die aelteste unter verschiedenen Namen, Cadiz, auch alt unter einigen Namen,
Jerez de la Frontera und Puerto Real.
2. Wie kommt man auf Puerto?
Bei
Forschungen ueber die Megalithkulturen von Westeuropa stellte ich fest, dass es
wenig Informationen dazu aus Spanien und Portugal gab.
So ging ich dorthin und sammelte alle Informationen ueber sehr alte Zeiten in
diesen Laendern. In Puerto de Santa Maria fand ich das kleine Museum und die
Ausgrabung bei Dona Blanca. Neben der Tatsache, dass Gegenstaende aus allen
bekannten Metallen sich in der Ausgrabung fanden ,gab
es auch Reste von Elefanten in dem Museum, die im Bereich von Puerto gefunden
wurden. Dies wies in Richtung Platon und ich machte mich auf, mehr dazu zu
erfahren.
Bild
1. Elefanten in Iberien (Museo de Puerto de Santa Maria)
3.Die Ausgrabung von Dona Blanca
„Die
Stadt am Turm von Dona Blanca liegt auf einem kuenstlichen Huegel 34m ueber dem
Meeresspiegel und erstreckt sich ueber nahezu fuenf Hektar. Dieser Huegel lag
zur Zeit der Stadtgruendung direkt an der Kuestenlinie. Die alluvialen
Ablagerungen haben den zunehmenden Abstand von der Kueste verursacht. Die Stadt
wurde gegruendet am Anfang des VIII.Jahrhundert v.Chr. und war umgeben von
einer hohen Mauer mit Graben. Ihre Einwohner lebten dort bis zum III.
Jahrhundert v.Chr. als sie im Laufe des zweiten Punischen Krieges verlassen
wurde. Die hier gefundenen archaeologischen Gesichtspunkte, ihre Lage und
besonders die Tatsache, dass wir hier eine vollstaendige phoenizische Stadt
ohne spaetere Ueberbauung vorfinden, machen aus Dona Blanca einen
hervorragenden Schluessel fuer Erkenntnisse zur phoenizischen Welt.“ (Dona
Blanca Ausgrabung 2000) Dies ist ein Teil des offiziellen Textes an der
Ausgrabungsstaette. Er sagt, dass die Stadt am Rande einer grossen Meeresbucht
lag, die sich spaeter mit alluvialen Sedimenten auffuellte. Diese Sedimente
kamen von den Fluessen, die aus der andalusischen Ebene kamen und aus dem
Wasser zweier Arme des Guadalete und Gualdaquivir bestanden.(Hepke
2000)
4.Die geographische Lage und die Art
des Gelaendes
„Der
befestigte Platz von Dona Blanca liegt am Fusse des kleinen Hoehenzuges der
Sierra de San Cristobal im Bereich von Puerto de Santa Maria (Cadiz). Vor dem
Platz breitet sich eine ausgedehnte Ebene von Marschen, Sümpfen und
Salzgewinnungsanlagen aus, die zum grossen Teil durch den Fluss Guadalete
aufgefuellt wurde. Im Ursprung war diese Ebene eine ausgedehnte Bucht in deren
Grund sich Bett und Muendungsgebiet des Flusses befanden. Die phoenizische
Stadt wurde hier im VIII. Jahrhundert v.Chr. sehr nahe der Muendung des Flusses
in die Bucht gegruendet unter Ausnutzung einer natuerlichen Einbuchtung in den Hoehenzug ,der Schutz gegen den Wind gab. Der Platz ,der fuer die Gruendung der Stadt ausgewaehlt wurde,
lag sehr guenstig. Er war offen zur See und lag sehr nahe zu den Wasserlaeufen
der Fluesse Guadalete und Gualdaquivir, Wege um in das Innere zu landwirtschaftlich
nutzbaren Gegenden und zu den Minen zu gelangen. In der Umgegend gab es
reichlich frisches Wasser, Steinbrueche, ausgedehnte Waelder und anderes
Nuetzliches. Die Ansicht, die heute die Ansiedlung bietet, ist die eines
tischfoermigen Huegels von nahezu rechteckiger Form und 6,5 Hektar Groesse, der
sich 31 m ueber Meereshoehe erhebt. Dieses Bild ist das Ergebnis seiner
Geschichte. Es ist ein kuenstlich geschaffenes Profil, das im Laufe der Zeit
durch unterschiedliche Siedlungsschichten entstand, eine ueber der Anderen, und
an einigen Stellen die Dicke von neun Metern ueber dem anfaenglichem Grund
erreicht.“(Dona Blanca Ausgrabung, 2000)
5.Die Geschichte der Stadt
Die Lage der Stadt war sehr
guenstig fuer den Kontakt mit dem Hinterland und dem Meer fuer den Handel mit
Waren. Die besondere Handelsware fuer den Sueden Spaniens waren Metalle wie
Kupfer, Zinn, Silber, Gold, Blei, Bronze, die besonders im Mittelmeerraum
gefragt waren. “Die Ansiedlung wurde in ununterbrochener Folge bis zur Ankunft
der Roemer im Laufe des zweiten Punischen Krieges bewohnt.(206
v.Chr.). Waehrend dieser 600 Jahre wurden zwei neue befestigte Stadtmauern
erbaut (im VI. und III. Jahrhundert v.Chr.) und etliche neue Anordnungen der
Stadt vorgenommen. Danach folgt eine Zeit der Nichtbesiedlung bis zum
Mittelalter, die sich nur im IX. und XIII.n.Chr. aendert. Spaeter im XV.
Jahrhundert n.Chr. wurde der Turm oder Eremitage in Form eines griechischen
Kreuzes erbaut, in dem die Legende die Gefangenschaft und Ermordung von „Dona
Blanca“, der Ehefrau von Peter I , dem „Grausamen“
ansiedelt.“(Dona Blanca Ausgrabung ,2000)
Spanische
Linguisten haben herausgefunden, dass das Wort „TAR“ die Bedeutung von
„Eingang“ hat (Tartessos oficialista,2010) und so ist es nahezu sicher, dass
der Huegel von Dona Blanca die Ueberreste der Stadt „Tartessos“ enthaelt, die
im Altertum sehr bekannt war als Lieferant fuer Metalle.
6. Historische Quellen aus der Antike
Die
Kenntnis vom Reich von Tartessos stammt aus griechischen Quellen. So enthaelt
die „Geographica“ von Strabo wichtige Abschnitte vom griechischen Dichter
Stesichoros von Himera. Auch Fragmente von Anakreon und Hekataios und einige
Passagen von Herodot erwaehnen den Sueden der iberischen Halbinsel. Darueberhinaus
hat der roemische Dichter Rufus Festus Avienus, genannt Avieno, in seinem in
Bruchstuecken erhaltenem Gedicht „Ora maritima“ einen griechischen Text aus dem
sechsten Jahrhundert v.Chr. wieder aufgenommen ueber eine Kuestenbeschreibung
aus Massalia (Marseille). Diese Beschreibung ist eine der wichtigsten Quellen
fuer die Kenntnis der suediberischen Kueste an welcher die Tochterstadt Mainake
(heute Torre del Mar nahe Malaga) gegruendet wurde. Die Daten aus dem sechsten
Jahrhundert v.Chr. sind nach diesem Gedicht folgende :“Tartessos
liegt auf einer Insel in einem Golf gleichen Namens in den der Fluss Tartessos
muendet, der um ihre Mauern fliesst nachdem er die „Laguna Ligustino“
durchflossen hat. Der Fluss bildet in seinem Muendungsbereich mehrere Arme, von
denen drei nach Osten und vier nach Sueden fliessen. Die letzteren fliessen um
die Stadt. Sie tragen in ihrem Wasser Teile von schwerem Zinn und bringen
reiches Metall zur Stadt Tartessos. In der Naehe liegt der Berg der Tartessier
voll mit Wald und der „Silberberg“ der ueber der „Laguna Ligustino“liegt , an deren Ufer das Zinn blinkt. Die Stadt Tartessos
ist mit der Region Tacho oder Sado mit einem Weg von vier Tagen und auf der
anderen Seite mit Mainake mit einem Weg von fuenf Tagen verbunden. Dort
besitzen die Tartessier eine „Insel“ die ihren Einwohnern von „Noctiluca“
geweiht ist. Die Ostgrenze der Herrschaft der Tartessier war zu Zeiten die
Region von Murcia und die Westgrenze die Region von Huelva. (Avieno, 550
v.Chr.) Justinus berichtet in seinen Auszuegen aus dem Werk von Pompejus
Trogus, geschrieben im dritten Jahrhundert ueber die legendaeren Koenige von
Tartessos.“Gorgoris lehrte den Menschen die Bienenzucht, waehrend Habis ihnen
Ackerbau und Rinderzucht beibrachte. Habis wurde als Neugeborener verlassen und
durch eine Hirschkuh aufgezogen. Er gab Gesetze, verbot den Edelleuten jede
Arbeit und teilte das Volk in sieben Klassen.“
Historiker
nehmen auf Grund dieser Legenden an, dass Tartessos im Anfang eine
theokratische Monarchie war wie andere Anfangsstaten. Wahrscheinlich liegen sie
damit nicht unrichtig ,wenn man die Geschichte von
Atlantis fuer Tartessos wie fuer Tharsis als gueltig ansieht. Wegen des Mangels
an Beweisen fuer diese Annahme, stimmten sie in der Annahme eines als goettlich
verehrten Koenigs (aehnlich dem Pharao Aegyptens) ueberein, wie man ihn in
vielen Voelkern der Bronze Zeit findet. Als beruehmtester Herrscher von
Tartessos gilt der nahezu als historisch betrachtete Arganthonius, dem Herodot
ein langes Leben von 120 Jahren und eine Herrschaftszeit von 80 Jahren
zuschreibt. Als Herrscher ueber ein reiches und friedliches Land mit einem
gigantischen Reichtum an Metallen stellte er fuer die Griechen eine Art Kroesus
des Westens dar. Der Buerger Kolaios von Samos kam zu ihm im siebten
Jahrhundert v.Chr. auf Grund eines furchtbaren Sturms und wurde grosszuegig als
Grieche willkommen geheissen. Der Koenig stiftete die Mittel fuer den Bau einer
Stadtmauer fuer Phokaia im Form einer immensen Menge
Silber. Phokaia war Gruendungsstadt von Massalia und Mainake und damit der
Repraesentant der griechischen Ausdehnung in das westliche Mittelmeer. Aber die
guten Beziehungen zu den Griechen wurden bald unterbrochen. In der Seeschlacht
von Alalia auf Korsika schlugen die vereinigten Flotten der Etrusker und
Karthager vernichtend die Flotte der Griechen und verhinderten damit die
weitere Ausdehnung von ihnen in das westliche Mittelmeer.
Seit
500 v.Chr. verschwindet Tartessos aus der Geschichte. Wahrscheinlich wurde es
durch die Karthager vollstaendig von der Aussenwelt abgeriegelt. Aus
dieser“Tartessischen Zeit“ gibt es hervorragende Funde, die nach der gaengigen
Meinung eine „Mischung aus eingeborener und phoenizischer Tradition“ sind, aber
wahrscheinlich die Fortfuehrung alter atlantischer Tradition darstellen. Sie
werden hauptsaechlich am unteren Gualdaquivir und in den Taelern des Guadiana
gefunden, dem Bereich, der wahrscheinlich das zentrale atlantische Koenigreich
war mit seiner Hauptstadt in Tharsis, dem Vorgaenger von Tartessos am selben
Ort. Dort gab es geplante und befestigte Staedte wie Niebla, Huelva, Carmona ,El Carambolo. In El carambolo wurde ein
beachtlicher Goldschatz gefunden , der die hohe
Qualitaet der atlantischen oder tartessischen Goldarbeiten beweist. Er liegt
jetzt im Museum von Sevilla. Es wurde auch eine besondere Schrift gefunden, die
anders ist als die zwei bisher in Iberien benutzten und noch nicht entziffert
ist. Die oben genannten Staedte waren wichtige Plaetze fuer den bluehenden
Handel mit Metallen, die wieder produziert und vor allem in die
Mittelmeerregion verkauft wurden, wo ein hoher Bedarf in den aufstrebenden
Reichen Assyrien, Babylon und Aegypten und in den durch den Handel mit ihnen
reich werdenden Staedten Tyrus, Sidon und vielen anderen bestand. Tartessos
wurde von etlichen Forschern nach Atlantis als die richtige Stadt angesehen. A.
Schulten, ein in Spanien gut bekannter deutscher Professor, suchte nach ihren
Ueberresten in den 1920er Jahren, aber ohne Erfolg.(Schulten,1950)
7.Die Stadt Tharsis
Die
Bibel erwaehnt an einigen Stellen eine Stadt mit Namen „Tharsis“.(Bibel). Sie wird hier die glückliche Stadt genannt, die
stolz ist auf ihr Alter. Ihre Kaufleute, die Niederlassungen in Tyrus und Sidon
hatten ,werden „Einwohner der Insel“ genannt und ihr
Markt und Hafen war beruehmt im ganzen Mittelmeer. Das „Illustrated Dictionary
and Concordance of the Bible“ nennt es das Land aus dem die Leute von Tyrus
Silber, Eisen, Zinn und Blei importierten. Jona versuchte dorthin mit dem
Schiff zu gelangen. Salomon schickte auch Schiffe dorthin.(Gafni,
1990). Nach den Texten der Bibel waren Tharsis und die Chititter Soehne von
Javan, dem Enkel von Noah, die in den westlichen Laendern und auf den Inseln
der Heiden leben. Die Schiffe von Tharsis waren die reichsten und maechtigsten
auf der See und Tharsis selbst wird die Stadt aus der Urzeit genannt. Mit
diesen Informationen koennen wir leicht in Tharsis den Vorgaenger von Tartessos
sehen und es ist fast sicher, dass seine Lage nicht weit von Dona Blanca, der
Lage von Tartessos, war, um die natuerlichen Vorteile des Platzes zu nutzen.
Und diese Stadt Tharsis ist wahrscheinlich die Stadt, welche die Aegypter
„Atlantis“ nannten, da sie ihren richtigen Namen nicht kannten.(Hepke,1997)
8.Die Lage von Tharsis-Atlantis
Nach
Platon lag Atlantis hinter den „Pfeilern des Herakles“. Der Bezirk
, welcher suedlich der Stadt lag, wurde „Gadeiros“ genannt. Die
spanische Stadt Cadiz , die etwa 100 km nordwestlich der Strasse von Gibraltar
an der Kueste des Atlantiks liegt, wurde in alter Zeit Gades und vorher, zur
Zeit der antiken Griechen, Gadeiros genannt .Cadiz wird als Gruendung der
Phoenizier und aelteste Stadt der westlichen Welt angesehen. Es gibt keinen
Zweifel, dass Cadiz und das Gadeiros von Platon dieselben Staedte sind. Noerdlich
von Cadiz gibt es eine Ebene, die etwa 150 km breit an der See ist und sich in
West-Ost Richtung etwa 300 km in das suedliche Spanien erstreckt. Diese Ebene
war seit Urzeiten besiedelt. Hier wurden grob bearbeitete Werkzeuge aus Stein
in Kieselschichten gefunden, die frueher der Rand des Meeres waren und 30 km
weiter in das Land reichen. Die Werkzeuge wurden dem sogenannten „homo habilis“
zugeordnet und sind etwa eine Million Jahre alt. Damit sind sie die aeltesten
Zeugnisse menschlicher Ansiedlung auf der iberischen Halbinsel.(Museo de Puerto,1997) Gegen die kalten Winde vom Norden
wird die Ebene durch einen langen Gebirgszug geschuetzt, der heute „Sierra
Morena“ heisst. In der Sprache der arabischen Eroberer wurde das Land „Al
Andaluz“ genannt, was nach der gaengigen Interpretation von den „Vandalen“
kommen soll, die hier vor den Goten als erstes Volk der germanischen
Voelkerwanderung siedelten und dann nach Nordafrika weiterzogen. Aber ein wenig
unklar ausgesprochen und in Anbetracht von tausenden von Jahren muendlicher und
schriftlicher Namensueberlieferung nicht weit von dem Namen „Atlantis“ der
alten Aegypter ist. Im Spanien von heute heisst es “Andalucia“und ist eine
unabhaengige Region Spaniens. Die Stadt die heute Cadiz gegenueber auf der
Landseite an der Muendung des Guadalete liegt heisst „El Puerto de Santa Maria“
und wurde in der Gegend seit undenklichen Zeiten „El Puerto“ „Der Hafen“
genannt. Vor der Eroberung durch die Araber wurde sie nach der offiziellen
Stadtgeschichte nach ihrem legendaeren Gruender „Puerto de Menestheo“ ,was heisst „Hafen des Gottes Menes“, benannt. Der
geschichtsorientierte Leser erinnert sich, dass der Koenig oder Gott Menes
bekannt ist als derjenige, der Ober- und Unteraegypten vereinigte und den
schnellen kulturellen Aufstieg des Landes am Nil um 3000 v.Chr. einleitete.
Dies zeigt zumindest, dass dieser Hafen sehr alt ist und aelter als der
phoenizische Handelsplatz Cadiz, der ihr gegenueber auf einer schmalen
Halbinsel liegt und nach antiken Quellen um 1100 v.Chr. gegruendet wurde. Im
Bereich von Puerto und seinem Hafen wurden im alten Duenengebiet des Atlantiks
auf einigen 10 000 m2 die Spuren einer Siedlung gefunden in Form von Huetten
und Hauesern und zugeordnet zu ihnen unterirdische glockenfoermige
Konstruktionen die als Vorratsraueme und manchmal als Grab dienten. Auch wurden
Werkzeuge zur Herstellung von sonnengetrockneten Ziegeln und Kochplaetze
gefunden, die reichlich mit ueblicher Kuecheneinrichtung, Messerenden und
handgemachten Tongefaessen ausgestattet waren. Sichelfoermig geschliffene
Zaehne, Pfeilspitzen, duenne trapezfoermige Platten, angeschaerfte Feuersteine , Splitter von Steinen und Knochen wurden
gefunden,die zeigen, dass dort Werkzeuge und Geraete fuer den taeglichen
Gebrauch hergestellt wurden. Diese fruehe Siedlung wurde auf 3500 v.Chr.
datiert.(Museo de Puerto,1997)
Bild
2. Siedlungsfolge in der Ebene von Puerto de Santa Maria (Google Earth 2010)
In
der Ebene von Andalusien gibt es eine grosse Menge von kleinen Fluessen und als
grossen, der sogar von grossen Seeschiffen befahren werden kann, den
Gualdaquivir. Die heutige Muendung des Gualdaquivir bei Sanlucar de Barrameda
war in alter Zeit verschlossen durch den Duenenguertel entlang der Kueste des
Atlantiks und der Fluss bildete dahinter einen grossen See genannt “Laguna
Ligustino“ in der Antike (Esteo 2008), der jetzt ein Teil des Donana
Nationalparks ist. Suedlich des Gualdaquivir gibt es einen kleineren Fluss
genannt Gualdalete, der von den suedlichen Bergen kommt und bei Puerto de Santa
Maria in den Atlantik fliesst. Beide Fluesse hatten in alten Zeiten gemeinsame
Muendungen in die Bucht von Cadiz. Der Gualdaquivir hatte wahrscheinlich eine
weitere Muendung nahe der heutigen Stadt Rota (Foliot,1984)
Beide
Arme des Gualdaquivir hatten, vor ihrem Eintritt in die See eine Verbindung
hinter den Duenen mit dem Namen „Canal de Gualdabaque“ (Martin, 2008). So wurde
die Bucht von Cadiz von zwei Fluessen vom Nordwesten und Suedosten erreicht und
auch durch die Tide der See, und es ist gut moeglich, dass das hin und her
flutende Wasser und der Wind, die Kraefte des Poseidon, und auch die
geologischen Verhaeltnisse eine Menge von Wasserlauefen und Inseln in der Bucht
schufen, die schliesslich mit menschlicher Unterstuetzung die Wasserringe der
Stadt Atlantis von Platon bildeten.
Bild
3. Fluesse und Kanaele in der andalusischen Ebene um 1300 v.Chr. (Google Earth
2010)
9.Spuren von Atlantis in Puerto
In
der Bucht von Cadiz im Bereich des „Ajuntamiento de Puerto de Santa Maria“ an
seinem noerdlichen Rand mit dem Zentrum in der modernen Siedlung Dona Blanca
kann man mit „Google Earth“ von 2010 in der noerdlichen und nordwestlichen
Region konzentrische Kreise in der Vegetation erkennen (Hepke, 2010). Sie
weisen auf kreisfoermige Veraenderungen im Untergrund hin. Ein Zeichen fuer
Archaeologen, dass sich moeglicherweise interessante Dinge darunter verbergen.
Am nordoestlichen Uebergang zu den felsigen Huegeln kann man in Form eines
Kreises mit demselben Zentrum die Reste eines kreisfoermigen Kanals mit
schmaler Wasserfläche aber groesserer Ausdehnung in der Vegetation erkennen.
Dies kann der noerdliche Rand des auesseren Kanals der
drei Wasserringe von Atlantis sein. Der Ausgrabungsplatz von Dona
Blanca/Tartessos ist nicht weit entfernt und dieser Kanal kann auch der Rest
einer der Hafenarme sein, die Tartessos umschlossen und in antiker Literatur
(Homer, Odyssee) erwaehnt werden. Hinter der Ausgrabungsstaette, auf der
anderen Seite der Strasse nach „El Portal“ befindet sich ein grosser Bereich
mit Graebern aus megalithischer Zeit bis
zu turdetanischer Zeit , der einen Zeitbereich von
nahezu zweitausend Jahren abdeckt.
Der
offizielle spanische Text dazu ist :“ Die Nekropole
der Stadt liegt im Bereich genannt „Las Cumbres“ der Sierra de San Cristobal
und bedeckt eine Flaeche von 100 Hektar. In ihr finden wir eine Verteilung von
Zentren von Graebern bestimmter Epochen reichend von mittlerer Bronze-(die Zeit von Atlantis) bis zur turdetanischen
Zeit. Die Typen von Graebern und die Art der Bestattung, die wir vorfinden ,sind unterschiedlich. Sie reichen von in den
Felsen hineingehauenen Graebern zu Strukturen von kuenstlich angelegten Huegeln
oder“Tumulus“, die Graeber von verbrannten Toten bedecken. Die Gruppe von
Professor Diego Ruiz Mata fuehrte hier eine Ausgrabungskampagne in den Jahren
1984-85 durch. Der Tumulus I von Las Cumbres, der einzige der bisher
ausgegraben wurde, enthielt die Begraebnisse von bis zu 80 Personen
, angeordnet in Kreisform. Das Zentrum enthielt hier ein „Ustrinum“, das
heisst einen Platz, an dem die Toten verbrannt wurden. Rundherum waren , entsprechend ihrem Stand, die verbrannten Reste der
Toten angeordnet, in der Weise, dass die Reichsten dem Ritualverbrennungsplatz
am naechsten waren. Am Ende des VIII.Jahrhunderts wird eine noch staerkere
Beachtung des Standes in einem Tumulus sichtbar, der eingeschlossen ist in
einen aelteren und in dessen Zentrum der Verbrennungsplatz eines Individuums
mit reicher Ausstattung sich befindet, umrundet von einer bestimmten Zahl von
sehr viel einfacheren Graebern.“(Dona Blanca Ausgrabung,2000)
Bild
4. Konzentrische Ringe in der Vegetation in der Bucht von Cadiz (Google Earth
2010)
Noerdlich
davon, auf der Hoehe des Huegels aus Kalkgestein von bester Qualitaet finden
sich erstaunliche Steinbrueche in Form von parallelen Kanaelen, breit wie eine
Strasse und mehr als 10 m tief. Von diesen Kanaelen gehen Hoehlen in den Felsen
hinein, die groesser sind als ein Haus. Andere Hoehlen wie diese sind direkt in
den Felsen gehauen und waren vielleicht einst der Platz eines Koenigsgrabs. Aus
der Geschichte von Tyrus und Karthago ist bekannt, dass es dort aehnliche
Steinbrueche gab, um gute und grosse Steine fuer Tempel und Befestigungen zu
gewinnen (Picard ,1957). Da bis jetzt solche Steine nur in geringer Menge nahe
der Ausgrabung von Dona Blanca gefunden wurden, koennten die meisten noch
verborgen in den Kanalringen von Tharsis-Atlantis liegen und sind
moeglicherweise die Ursache fuer die kreisfoermigen Ringe in der Vegetation.
10 .Kuenstliche Kanaele
In
dem Bericht von Platon bezueglich Atlantis sind etliche kuenstliche Kanaele
fuer den Transport von Baumaterial zur Stadt und fuer die Bewaesserung der
Felder im Sommer erwaehnt. Der groesste von ihnen ist ein kuenstlicher Kanal um
die ganze Ebene herum, gross genug fuer zwei sich begegnende Schiffe, von dem
in regelmaessigen Abstaenden schmaelere Kanaele zur Bewaesserung der Felder
ausgehen. Die Ebene von Westandalusien mit ihrem Fluss Guadalquivir hat solche
Kanaele. Der groesste ist der „Canal de bajo Gualdaquivir“ der von Palma del
Rio, wo er sich vom Gualdaquivir trennt, ueber eine Entfernung von nahezu 200
km zur Tiefebene bei Lebrija geht, wo er wieder mit dem Gualdaquivir verbunden
ist. In alter Zeit setzte er sich suedwestlich vom heutigen Jerez de la
Frontera zum Norden der Sierra de San Cristobal fort und erreichte den Fluss
Gualdalete nahe El Portal. Die heute im Sommer trockene Route ist noch existent
und in der Karte “canada“ oder“hijuela“ genannt, was bedeutet „tiefer Weg“ oder
„Stichkanal“. Ein anderer Kanal, der in alter Zeit der „Canal de Gualdabaque“
hiess (Tartessos oficialista (2010) heisst heute „Canal de Costa Noroeste“ ist fuer geringeren Wasserverlust heute in
Beton ausgefuehrt und wird mit Quellwasser der Sierra de San Cristobal fuer die
Bewaesserung versorgt. Der Stichkanal, der die Stadt Atlantis mit der See
verband, ist in Teilen noch heute vorhanden als Wasserweg, in anderen Teilen
als Niederung mit Hoehe von null bis ein Meter.(Hepke,
2000)
Bild
5. Konzentrische Ringe in der Vegetation der Bucht von Cadiz Bild 6. Noch vorhandener
schmaler Kanal um Dona Blanca
11. Veraenderungen im Gelaende seit der
Zeit von Atlantis
Das
Gelaende der Bucht von Cadiz ist ohne Zweifel eine einstige Wasserbucht, die
durch die Fluesse mit alluvialen Sedimenten gefuellt wurde. Der noerdliche Rand
wird durch niedrige Huegel aus Kalkstein gebildet, die sich im Norden zur
Sierra de San Cristobal mit einer groessten Hoehe von 124 m erheben. Diese
Sierra besteht in grossen Teilen aus Kalkstein in anderen Teilen aus Duenen und
war urspruenglich teilweise von Wald bedeckt. Im oestlichen Teil, wo die Sierra
ihre groesste Hoehe erreicht und schliesslich einen schmalen Grat aus
Kalkgestein bildet, gibt es in einem Sattel grosse Quellen ,die seit Atlantis
alle Ansiedlungen mit einem Ueberfluss an gutem Wasser versorgen. Heute wird
das Wasser durch ein Wasserwerk gesammelt, das alle Staedte der Bucht
beliefert. Seine Speicher liegen in einem Park auf der Hoehe der Sierra. Eine Untersuchung
der Hoehen der Ebene mit Google Earth hat ergeben, dass es im Zentrum eine
maximale Hoehe von 4m gibt, umrundet von Hoehen von 3m. Dies ist nicht sehr viel , aber andere Hoehen in der Bucht sind vorwiegend 2 m
bis 0 m . Auf diesem Zentrum liegt heute die moderne Siedlung Dona Blanca und
der Boden scheint Kalkstein zu sein. Da Platon berichtet, dass die Zentralinsel
von Atlantis auf einem Huegel „flach nach allen Seiten“ lag, scheint die
gegenwaertige Hoehe nicht ausreichend. Dafuer gibt es verschiedene
Moeglichkeiten:
a.
Das ganze
Gelaende der Ebene sank in der Katastrophe um 2 bis 3 m.(18).
Das passt zu der Geschichte, dass Atlantis nach der Katastrophe nicht gefunden
werden konnte und dass die See zu flach war um dort mit Schiffen zu fahren.
b. Der niedrige Huegel aus Kalkstein wurde von spaeteren
Menschen als Quelle fuer Brennkalk zum Bauen benutzt, nachdem sie die Reste von
Kalkstein der Atlantis Bauten fuer denselben Zweck verbraucht hatten.
c. Dasselbe wurde in neuer Zeit durch die moderne
Zementindustrie gemacht. Danach baute man auf dem fuer Ackerbau ungeeignetem
Boden die moderne Ansiedlung von Dona Blanca. Die Zementindustrie der Region
ist sehr aggressiv und hat sogar die Sierra de San Cristobal nahe der Nekropole
de las Cumbres zur Gewinnung von Kalk in einem Steinbruch genutzt.
Nach
der Katastrophe war die ganze Bucht fuer lange Zeit mit Wasser gefuellt. In
dieser Zeit um 1100 v.Chr. wurde die Stadt Cadiz auf einem Felsruecken in der
See vor der Bucht von den Phoeniziern gegruendet.
Es
ist moeglich, dass sie den Wasserablauf in der Bucht veraenderten, denn 300
Jahre spaeter war es moeglich die Stadt Tartessos in besserer Lage am
noerdlichen Rand der Bucht zu gruenden und sie mit Schiffen von der See zu
erreichen. Es ist interessant von griechischen Leuten, die in dieser Zeit nach
Tartessos kamen, zu hoeren, dass es eine Menge von blanken Zinn gab im Wasser
am Fusse der Sierra de San Cristobal, die sie „Silberberg“ nannten.(Avieno, 550 v.Chr.) Ohne Zweifel stammte es von den Mauern
des zerstoerten Atlantis, aber niemand in dieser Zeit wusste dies. Sie dachten ,dass es von den Bergen der Sierra stammte und
erzaehlten, dass die Tartessier das Zinn leicht in ihren Fluessen gewinnen
koennten.
12. Die Katastrophe von Atlantis
„Heult
Tharsisschiffe, denn sie ist zerstoert,es gibt kein
Haus mehr dort und niemand geht dorthin. Die Einwohner der Insel sind still
geworden und die Feste an der See sagt: Ich bin nicht mehr schwanger, ich
gebaere nicht mehr, ich ziehe keine Jugend mehr auf und bringe keine Jungfrauen
mehr hervor. Heult, Einwohner der Insel. Geh nach Tharsis, ist das eure
glückliche Stadt, die stolz ist auf ihr Alter“(Jesaja,Kapitel23).
Was war geschehen, was schockierte die Menschen bis zum oestlichen Rand des
Mittelmeers? Von archaeologischen Ausgrabungen wissen wir, dass Troja um 1250
v.Chr. durch ein Erdbeben teilweise zerstoert wurde. Aus der Gegend von Mykene
im Sueden Griechenlands sind grosse Schaeden durch Erdbeben aus dieser Zeit
bekannt. In der Ebene der Argolis, suedlich von Mykene, finden sich ausserdem
Schaeden durch eine verheerende Flutwelle. Eine fast fuenf Meter dicke Schicht
von Schlamm bedeckte Teile der Stadt Tyrins.(Zangger,
1991). Aus Ronda, einer mehr als 3000 Jahre alten Stadt in den Bergen
Andalusiens ist bekannt , dass ein Erdbeben in praehistorischer Zeit einen
ueber 100 m hohen Felsen spaltete, auf dem jetzt die Stadt liegt , und eine
tiefe Schlucht hinterliess, die heute durch drei Bruecken ueberspannt wird.
Bei
Jesaja,Kapitel 24 kann man lesen was wahrscheinlich
von Augenzeugen berichtet wurde.“Es wird die Erde zerbersten und mit Krachen
zerfallen, die Erde wird taumeln wie ein Trunkener und wird hin und her
geworfen werden wie ein Haengebett. Denn die Schleusen der Hoehe sind geoeffnet
und die Grundfesten der Erde erzittern.“ Es gab offensichtlich nicht nur ein
verwuestendes Erdbeben, sondern zusaetzlich wurden noch die“Schleusen des
Himmels“ geoeffnet und ein gewaltiger anhaltender Wolkenbruch fiel auf das
Land, schwemmte den Boden von den Bergen, die durch den Menschen entwaldet
worden waren, fiel als Lawine aus Wasser und Schlamm in die Taeler wo sie
Menschen und Tiere, Baueme, Mauern und Haueser wegschwemmte. Ein Land des
Horrors blieb zurueck, in dem kein Mensch mehr leben wollte. Denn was kann man
weiter bei Jesaja lesen.“ Siehe der Herr macht das Land wuest und leer, wirft
weg was in ihm ist und zerschmettert seine Bewohner. Das Land steht elend und
ruiniert, der Boden nimmt ab und ist verdorben, nur Verwuestung ist in der
Stadt und die Tore stehen offen.“ Erdbeben dieser Groessenordnung haben einen
weiteren furchtbaren Effekt vor allem in Kuestenregionen. Sie verursachen eine
Welle in der See, die im unguenstigsten Fall bis zu 200m hoch ansteigen kann.
Heute heisst sie „Tsunami“ ,ein Begriff, der aus Japan
stammt, da in heutiger Zeit diese Erscheinung bekannt ist aus den
Kuestenregionen seiner Inseln. Sie ueberschwemmt die Kueste und reisst alles
mit sich. Es ist moeglich ,dass das Zentrum des Erdbebens vor der Kueste von
Iberien lag, dass die Welle ihren Weg in die ungeschuetzte Ebene von Andalusien
nahm und alles zerstoerte, eine Wueste von Schlamm zuruecklassend, in die kein
Schiff eindringen konnte. Damit koennte die Aussage von Platon zutreffen:“ In
derselben Weise wurde die Insel von Atlantis der Sicht durch Versinken im Meer
entzogen. Die See dort wurde unpassierbar und kann nicht erforscht werden, da
der Schlamm in geringer Tiefe, den die Stadt hinterliess, ein Hindernis
darstellt.“
Da
das grosse Erdbeben verbunden war mit verheerenden Wolkenbruechen, beides auch
den ganzen Mittelmeerraum traf einschliesslich Griechenland und die Katastrophe
nach Platon einen Tag und eine Nacht andauerte, koennte die Ursache der
Einschlag eines grossen Meteoriten in den Atlantik nahe der Kueste sein. Dieser
Meteorit und das durch seine Einschlagsenergie ausgeloeste nachfolgende
Erdbeben waren der Ausloeser einer enormen Welle, welche die atlantische Kueste
von Iberien, Frankreich, England, Irland und in abgeschwaechterer Form die
angrenzenden Laender der Nordsee traf und die Zerstoerung vieler an der Kueste
gelegener Staedte dieser Zeit verursachte (Spanuth,1953)
Auch
fuer das kulturelle und politische Zentrum der Reiches, Tharsis, war es Tod und
Vernichtung der Stadt. Seine Lage an der Suedwest Kueste Iberiens, in einer
Bucht, das Zentrum nur 10 km von der See auf einem niedrigen Huegel, dahinter
ein Bergruecken parallel zur Kuestenlinie, war extrem unguenstig fuer eine
solche Welle. Zur See hin dehnte sich die Ebene, nur wenige Meter ueber dem
Meeresspiegel. Und diese Ebene wurde durchschnitten durch einen Fluss und
kuenstlichen Kanaelen, von denen der Hauptkanal, der auch der Hafen war, in
einer Breite von 100m in einem Winkel
von 90 Grad zur Kuestenlinie direkt auf das Zentrum der Stadt zulief. Die Stadt
der Kaufleute an dem Kanal, die Platon beschreibt, mit ihren leichten Hauesern
aus Holz und Lehm wurde zuerst von der Welle weggeschwemmt und der Huegel und
das Zentrum der Stadt wurden zusaetzlich mit dem Schutt der Vorstadt zugedeckt.
Anders war es auf dem Huegel. Hier standen die alten Hauptgebauede
, Tempel und Palast des Koenigs, gebaut in atlantischer Art fest und
sicher mit grossen Steinen, Hier koennte ein Teil der alten Stadtstruktur unter
Schutt und angeschwemmten Schlamm erhalten geblieben sein. Besonders
interessant bei der Ausgrabung dieses Platzes wird sein, dass Tharsis, wie
Pompeji und Herculaneum, durch eine Naturkatastrophe zerstoert wurde und alle
Schaetze und Geraete des taeglichen Lebens nicht durch Menschen geraubt sondern
im unguenstigsten Fall nur durch Naturkraefte zerstoert worden sind. Da in
Tharsis, dem Zentrum des atlantischen Metallhandels, ein grosser Vorrat an
Metallgegenstaenden aus Gold, Silber, Bronze und Kupfer vorhanden war, muesste
eine ausgedehnte Ausgrabungsaktion reiche Funde ergeben.
Die
Welle des Meeres, welche die Stadt in der Ebene und den Hafen wegspuelte und
die Koenigsstadt zerstoerte, flutete zurueck und trug mit sich ins Meer alle
Art von schwimmenden Material das durch das Erdbeben oder die Welle zerstoert
oder geloest worden war. Das konnten Menschen, Tiere, Balken, Schiffe, Baueme,
Boden, Schlamm, die Ernte der Felder und die Vegetation der Erdoberflaeche
sein. Uebrig blieb eine Schlammwueste, verstopfte Kanaele und eine
schlammgefuellte Bucht .Die nachfolgenden tagelangen schweren Regenfaelle
verursachten eine weitere Flut von den Bergen, die durch die durch Baueme,
Steine und Schlamm verstopften Kanaele und Flusslauefe nicht abfliessen konnte.
Das Land versumpfte und jeder Zugang zur frueheren Stadt, wie im Bericht von
Platon gesagt, wurde unmoeglich fuer lange Zeit. Noch heute gibt es in der
Bucht von Cadiz und an der suedlichen Kueste grosse Salzmarschen
. Der moderne Strassenbau hat sie zugaenglich gemacht aber ihr Aussehen
erzaehlt noch heute vom Elend ,welches das Land nach der Katastrophe
ausstrahlte und die Ueberlebenden veranlasste, die Flucht zu ergreifen.
Darueberhinaus ist der Kuestenbereich gekennzeichnet durch versalzten
unfruchtbaren Boden, teilweise weit in das Land hinein. Platon sagt, dass eine
furchtbare Nacht und ein Tag ausreichte Atlantis auszuloeschen. Fuer Menschen
von heute, die gesehen haben, dass maechtige Tsunami
Wellen sogar moderne Staedte in Minuten ausloeschen koennen, gibt es kein
Problem, dies zu glauben. Suedspanien ist ein Gebiet, wo grosse Erdbeben unter
dem Meeresboden moeglich sind, weil hier die Afrikanische Platte sich unter die
Eurasische Platte schiebt.(Hepke, 2004). Das letzte
bekannte grosse Erdbeben, mit einer grossen Tsunami Welle, war hier das
Erdbeben von Lissabon von 1755. Seine Tsunami Welle erreichte in Cadiz eine
Hoehe von 14m. Die letzte Tsunami in Japan nahe
Fukushima hat gezeigt, dass weit hoehere Wellen moeglich sind.
Bild
7. Die Aenderung der Anzahl von Pollen durch vorwiegend klimatischen Einfluss
(ARTE Fernsehfilm)
13.Die Aenderung des Klimas
Aus
moderner Klimaforschung ist bekannt, dass exakt um 1250 v.Chr ein ploetzlicher
Klimawechsel stattfand (Hepke,2008/2). Ploetzliche
Klimaaenderungen koennen nicht allein durch Erdbeben verursacht werden. Dafuer
muss es einen Ausbruch von einem oder mehreren grossen Vulkanen geben, oder den
Einschlag eines groesseren Teils eines Asteroiden oder Meteoriten, oder die
Explosion mehrerer moderner Atombomben, die eine grosse und anhaltende
Verschmutzung der oberen Atmosphaere verursachen. Aus dem Bericht von Platon
geht hervor, dass die Griechen und Aegypter wussten, dass vor einiger Zeit
ein Himmelskoerper grosse Feuer in
einigen Laendern verursacht hatte und schliesslich in das westliche Meer
gestuerzt war. Sein Einschlag kann das
Erdbeben und den Tsunami im atlantischen Meer verursacht haben und auch die
ploetzliche Aenderung des Klimas in der ganzen Welt (Spanuth, 1953) Diese
ploetzliche Klimaaenderung war nicht eine Aenderung zu heiss und trocken, wie
manche annehmen , sondern eine Aenderung zu kalt und
nass. Sie zwang die Einwohner der noerdlichen und westlichen Laender Europas
ihre Heimat zu verlassen und nach Osten und Sueden zu gehen.(Hepke,
2008/2) Dies war die Auswanderung der Menschen, die in der Geschichte bekannt
als „Seevoelker“ in Aegypten, als Aramaeer im nahen Osten, als Arier in Indien
usw.
14. Die Zeit von Atlantis
Es
gab eine grosse Diskussion, die bis heute andauert, ueber die Zeit von
Atlantis. Und das war die Schuld von Platons Bericht. In seinem Bericht sagt
er, dass die Zeit von Atlantis die Zeit von 9000 Jahren vor der Zeit von Solons
Besuch in Aegypten war. Wenn wir diese zu 500 v.Chr. annehmen, muesste Atlantis
um 9500 v.Chr. existiert haben. Aber alle Details der Geschichte passen nur in
die Bronzezeit. Dies erschien absolut unserioes, gab ein schlechtes Bild von
Platon und liess viele Menschen denken, dass die ganze Geschichte von Atlantis
eine Erfindung ist. Es gab viele Versuche von zahlreichen Wissenschaftlern
,dies zu klaeren. Die am besten passende Erklaerung ist, dass der
aegyptische Priester, der die Geschichte und das Datum an Solon gab, nicht
Sonnenjahre sondern „Mondjahre“ meinte (Zangger,1996).
Die Zeit von einem Vollmond zum naechsten, das heisst etwa unseren Monat.“
Etwa“ weil der Mond 28 Tage fuer die Umrundung der Erde braucht, nicht die 30
oder 31 Tage unseres heutigen Kalenders. Diese 28 Tage sind ein Zeitmass,
gleich fuer alle Menschen auf der Erde, ohne jedes Problem mit dem speziellen
Kalender jeden Landes. Dies macht 365:28=13 Umrundungen des Mondes in unserem
Jahr. 9000 Mondjahre geteilt durch 13 macht 692
Sonnenjahre. Dies addiert zu 500 macht 1192 v.Chr. nach unserem Kalender. Dies
passt ausreichend genau zum Ende der Bronzezeit, weil die 9000 „Jahre“ des
Berichtes sicherlich nicht exakt waren und die Zeit von Solons Besuch in
Aegypten auch nicht genau bekannt ist. Bleibt die Frage, warum der Bericht sagt
„Jahre“ und nicht „Monate“. Wer haette Interesse an einem falschen historischen
Datum haben koennen? Nicht der aegyptische Priester, auch nicht Platon.
Vielleicht ist es der Fehler eines Uebersetzers ,der
die Abschrift in arabischen Zeiten oder im Mittelalter anfertigte, die dann die
Zeit von hunderten von Jahren ueberdauerte bis zur Zeit der Aufklaerung ,als
Platon wieder in Westeuropa gelesen wurde.
15.Schlussbetrachtung
Nahezu
15 Jahre Forschung nach den Quellen und Tatsachen der Atlantis Geschichte haben
die obigen Punkte ergeben. Ich glaube, sie sind gut genug um sie in die Praxis
umzusetzen. Das heisst: Untersuchung des Bodens der Bucht von Cadiz mit den
modernen Methoden der Georesonanz und Bodenradar und dann, wenn erfolgreich,
Ausgrabung der interessantesten Plaetze. Das erfordert viel Geld, und
Investoren oder ein Mann wie Schliemann sind gesucht, dies voranzutreiben.
REFERENZEN
Dona Blanca (2005) Text at
excavation site
Esteo M.R. (2008) Tartessos y Europa, Tartessos oficialista ,Internet
Hepke K.J. (1997) http://www.tolos.de/atlantis1.html
Hepke, K.J. (2000) http:// www.tolos.de/tartessos1.e.html
Hepke K.J. (2000) http://www.tolos.de/sea-people.e.html
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Hepke K.J. (2010) http://www.tolos.de/insula2.E.html
La Gadir Fenicia, (2011) celtiberia.net
Martin P. (2008) , La Localizazion de Tartessos, Tartessos oficialista,
Internet
Museo de Puerto de Santa Maria (1997)
Tartessos oficialista (2010) Tartessos.info:tartessos , Internet
BIBLIOGRAPHY
Avieno
( 550 B.C.) Ora maritima
Folliot K.A. (1984), Atlantis revisited, Oxford, Professional Books Ltd.
Gafni S. (1990) Illustrated Dictionary and Concordance of the Bible, Jerusalem
Publishing House
Hepke K.J. (2004/2010) Die Geschichte von Atlantis, Rothenbergen, Triga-Verlag
Holy Bible, Jesaja a.al.
Picard G. (1957) Das wiederentdeckte Karthago,
Schulten A.. (1950)
Tartessos, Hamburg, Universität Hamburg
Spanuth J. (1953) Das enträtselte Atlantis, Stuttgart, Union Deutsche
Verlagsgesellschaft
Zangger E. (1996) Atlantis, eine Legende wird entziffert, Augsburg, Weltbild
Verlag GmbH
Lesen Sie
hierzu, umfassend und uebersichtlich dargestellt :
DIE
GESCHICHTE VON ATLANTIS, der vergessene Ursprung unserer Kultur
von Karl Juergen Hepke
TRIGA-DER
VERLAG, 2.Aufl. 2008, Hardcover, 268 Seiten, Eur 22,00 , ISBN
978-3-89774-539-1