Die Lage von Atlantis
von Karl Juergen Hepke
Nach dem historischen Bericht Platons soll nun betrachtet werden, wie die von
ihm beschriebene Lage in der heutigen Zeit aussieht, um so Atlantis aus dem
Reich der Fabel auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen. Die mit Platons
Angaben uebereinstimmenden Daten werden in Rot dargestellt.
Nach Platon lag Atlantis hinter den "Saeulen des Herakles ". Der Gau,
der suedlich der Stadt lag , hieß nach Platon Gadeiros.
Die spanische Stadt Cadiz, die etwa 100 Km nordwestlich der Straße von
Gibraltar an der Kueste des Atlantiks liegt , hiess in alter Zeit Gades und
davor in griechischer Zeit Gadeiros. Cadiz gilt als
Gruendung der Phoenizier und hat den Ruf der aeltesten Stadt der westlichen
Welt. Es kann damit keinen Zweifel geben, dass das heutige Cadiz und
Platons Gadeiros identisch sind.
Noerdlich von Cadiz liegt eine Ebene , die am Meer etwa
150 Km breit ist und sich in West-Ost-Richtung 300 Km durch das heutige Spanien
hinzieht .Diese Ebene war schon seit Urzeiten besiedelt. Man fand dort
aus Stein grob gearbeitete Werkzeuge in Kieselsteinschichten, die den
ehemaligen Rand des Meeres bildeten, das in jener Zeit noch ca. 30 Km weiter in
das Landesinnere reichte. Die Werkzeuge wurden dem sogenannten "Homo habilis"
zugeordnet und sind etwa 1 Million Jahre alt. Sie sind
damit die aeltesten Zeugnisse menschlicher Ansiedlung auf der iberischen
Halbinsel.
Gegen die kalten Winde aus dem Norden wird die Ebene durch ein langgezogenes
Gebirge, das heute Sierra Morena heißt, geschuetzt. Durch die Ebene fliessen
viele kleinere Fluesse und als großer, noch heute fuer grosse Seeschiffe
befahrbarer Strom der Gualdaquivir. Suedlich vom Gualdaquivir muendet ein
kleinerer, aus den suedlichen Bergen kommender Fluss bei der heutigen Hafenstadt
Puerto de Santa Maria in den Atlantik. Etwa fuenfzig Kilometer landeinwaerts
liegt die Hafenstadt Sevilla, von der aus Suedamerika in der Zeit des
spanischen Weltreiches erobert und spaeter verwaltet wurde. Etwa 10 Km
noerdlich von Sevilla liegen die Ruinen der alten Roemerstadt Italica, aus der
zwei bedeutende roemische Kaiser stammten. Und weiter landeinwaerts am
Gualdaquivir liegt Cordoba, das um das Jahr 1000 n. Chr. herum eine Weltstadt
mit ueber einer Million Einwohner , Sitz des westlichen Kalifats und die
Kulturhauptstadt der westlichen Welt war. Ein geschichtstraechtiges Land.
In der Sprache
der damaligen arabischen Eroberer hieß das Land "al
Andaluz " , was nach westlicher heutiger Auslegung von der Benennung
nach den Vandalen kommen soll, die sich hier vorher und damit noch vor den Westgoten als erstes Volk der germanischen
Voelkerwanderung fuer eine Zeit angesiedelt hatten und dann nach Nordafrika
weiterzogen. Aber etwas undeutlich ausgesprochen, und
wenn man bedenkt , daß Tausende von Jahren muendlicher und schriftlicher
Namensueberlieferung in verschiedenen Sprachen und Schriften dazwischen liegen,
garnicht so weit von dem Namen der alten Aegypter "Atlantis" entfernt
ist , das in ihrer Sprache " Insel ohne Namen " bedeutete. Im
heutigen Spanien heisst es Andalucia und ist eine autonome Region Spaniens.
In diesem Land
lag einst eine reiche und beruehmte Stadt, die von den spaeteren Griechen Tartessos genannt wurde und in der Bibel unter dem
Namen Tharsis oder auch Tarschisch im Buch Jesaja und an vielen anderen Stellen
erwaehnt wird. Sie wird dort als "die froehliche
Stadt, die sich ihres Alters ruehmt" bezeichnet . Ihre Kaufleute, die in
Tyrus und Sidon Handelsniederlassungen hatten, werden "Einwohner der
Insel" genannt und ihr Markt und Hafen war beruehmt im ganzen
mittelmeerischen Raum. Außer bei Jesaja wird es in der Bibel in 1.Mose 10,4;
2.Chronik 2,2; 20,36-37; Esther. 1,14 ; Psalm. 72, 10 ; Jeremia. 10, 9 ;
Hesekiel. 27, 12. 25 ; Jona 1,3 ; 4,2 erwaehnt. Das Jerusalemer Bibellexikon
von 1990 bezeichnet es als das Land " aus dem die Leute von Tyrus Silberblech, Silber, Eisen, Zinn und Blei bezogen.
Jona wollte mit dem Schiff dorthin fahren. Auch Salomon sandte Schiffe
dorthin." Nach den genannten Bibeltexten sind Tharsis und die Chittiter
Soehne von Noahs Enkel Javan, der in den westlichen Laendern und auf den Inseln
der Heiden wohnt.( Die Einwohner von Tharsis sind also nach der Bibel
Nachkommen der in der Sintflut bewußt geretteten Einwohner von Atlantis I.) Die Tharsisschiffe sind die reichsten und maechtigsten auf
den Meeren und Tharsis selbst wird die "Stadt aus der Urzeit" genannt.
Wir werden die
Stadt nicht mit dem Namen "Tartessos" ,
unter dem sie in Spanien ein Begriff ist, obwohl ihre Lage zur Zeit offiziell
noch als unbekannt gilt, benennen. Sie bekam diesen Namen erst in einer anderen
Zeit nach ihrem spaeteren Wiederaufbau und in einer Zeit, die als die
"phoenizische" in die Geschichte der iberischen Halbinsel eingegangen
ist. Da hier aber von ihrer ersten großen Zeit die Rede ist , soll sie den
Namen fuehren , den sie in der Bibel hat
T h a r s i s
Und wir werden
sehen, daß sie in allen Punkten mit Platons Stadt "Atlantis"
identisch ist.
Es erstaunt
nicht, daß diese bedeutende Rolle in den wenigen aus der damaligen Zeit auf uns
ueberkommenen Geschichtsaufzeichnungen : einer aegyptischen Stele mit
Hieroglyphen , nach der ein alter hoher aegyptischer Priester dem Griechen
Solon aus Athen den Bericht von der Macht und Groeße von Atlantis gibt (27,29)
, und der Bibel, dem wohl bedeutendsten Geschichtsbuch aus alter Zeit, ihren
Niederschlag gefunden hat . Auch Homer hat ihr wahrscheinlich in der
Beschreibung von "Scheria", der Koenigsstadt
der Phaeaken, zu der Odysseus schliesslich auf seinen Irrfahrten gelangt
und wo er herrliche Tage nach all den Strapazen seiner Reisen verbringt, ein
Denkmal gesetzt. Darueberhinaus finden sich in aegyptischen
Hieroglypheninschriften immer wieder Erwaehnungen der verschiedenen Voelker von
Atlantis II, die oft einfach in dem Begriff der Seevoelker
zusammengefaßt werden. Aus den Archiven der aegyptischen Koenige ist
außerdem ein Briefwechsel mit dem Land Alasija bekannt, mit dem wohl auch
Atlantis gemeint ist. Denn die urspruengliche Annahme der Historiker, daß
Alasija auf Zypern lag, ließ sich nicht bestaetigen.
Dies erscheint
trotzdem nicht sehr viel und der geschichtlichen Bedeutung des Landes und der
Stadt nicht angemessen . Schuld daran sind zum Teil die Verwuestungen, die von
spaeteren Voelkern im Mittelmeerraum angerichtet wurden. An hervorragender Stelle
sind hier die Roemer zu nennen. Sie haben nicht nur die Vernichtung der
Bibliothek von Alexandria verschuldet, bei der ca 700000 Baende mit dem
gesammelten Wissen der alten Welt verbrannten, sondern sie haben auch alles
Wissen der letzten westeuropaeischen Kulturerben von Atlantis , der Etrusker und der Punier, soweit es in ihrer Macht
stand, vernichtet. Die Nachfolge der Roemer traten in diesem Punkt dann die
fruehen Christen und spaeter die katholische Kirche an, die alles aus alter
Zeit ueberkommene Wissen als "heidnisch" verdammten und verteufelten
und ruecksichtslos vernichteten.
Ein anderer
Grund dafuer ist aber auch die Geheimhaltungspolitik, die von den Laendern des
atlantischen Reiches betrieben wurde. Denn die Atlanter und ihre Nachfolger,
die Phoenizier und Karthager, sorgten mit allen Mitteln dafuer, daß kein
griechisches Schiff in ihren Seeraum westlich von Italien eindringen konnte und
auch die Schiffe der Roemer wurden in diesem Gebiet mit allen Mitteln bekaempft,
um Kuesten und Seewege moeglichst geheimzuhalten. Dies geschah aus rein
kaufmaennischen Erwaegungen, denn man wollte die
Seewege zu den Quellen des atlantischen Reichtums, den Minen von Kupfer,
Zinn, Silber und Gold und anderen wichtigen Rohstoffen dem moeglichen
Konkurrenten nicht verraten.
Doch zurueck zur Lage der Stadt Tharsis oder Atlantis heute. Die Stadt, die
heute an der Stelle des ehemaligen Hafens von Atlantis an der Mündung des
Guadalete liegt, heisst "El Puerto de Santa Maria" und wird in der
Gegend seit undenklichen Zeiten "El Puerto" "der Hafen"
genannt. Frueher, vor der Eroberung durch die Mauren, hieß er gemaess der offiziellen Stadtgeschichte nach seinem sagenhaften
Gruender " Puerto de Menestheo", was soviel heisst wie "der
Hafen des Gottes Menes". Dem geschichtlich vorbelasteten Besucher kommt
dabei in den Sinn, daß der sagenhafte Koenig oder Gott Menes doch auch
derjenige gewesen sein soll, der Ober- und Unteraegypten etwa 3000 v. Chr. zu
einem Reich zusammenfuehrte und damit den schnellen kulturellen Aufstieg
Aegyptens einleitete. Dies deutet zumindest darauf hin, daß dieser Hafen uralt
ist und damit auch aelter als der erst in spaeter phoenizischer Zeit
gegruendete, Puerto vorgelagerte Handelsplatz Cadiz.
Im Bereich von
Puerto und seines Hafens fand man bisher auf einigen 10 000 Quadratmetern Spuren einer Ortschaft in Form von Resten von Huetten
und Wohnhaeusern und ihnen zugeordnet glockenfoermige unterirdische Bauten, die
als Silos und manchmal auch als Bestattungsraum fuer Tote dienten. Auch
Werkzeuge zur Herstellung luftgetrockneter Ziegeln und reich mit ueblichem
Kuechenzubehoer ausgestattete Herdstellen wurden gefunden. Man fand
Messerschneiden, handgemachte keramische Gefaesse, sichelfoermige Zaehne,
Pfeilspitzen, trapezfoermige duenne Platten, angespitzte Feuersteine , Stein-
und Knochensplitter, die zeigen, dass hier Werkzeuge und Geraete fuer den
taeglichen Gebrauch hergestellt wurden. Diese fruehe Ansiedlung wurde auf 3500
v. Chr. datiert.
Ein Blick in die
Michelin Karte von Andalusien im Maßstab 1:400 000 zeigt : In nordoestlicher
Richtung weiter dem Hafenverlauf folgend, laeuft ein
schmaler Kanal in das Land, bis ihn die, in der Neuzeit hierher
verlegte, Eisenbahnlinie Cadiz-Jerez zum Abknicken nach Osten zwingt. Die
Eisenbahnlinie wiederum weicht einem in nordwest-suedoestlicher Richtung im Abstand
von etwa 10 Km parallel zur Kuestenlinie verlaufendem
Bergruecken von etwa sechs Kilometer Laenge aus und umgeht ihn im
Suedosten bei dem kleinen Ort "El Portal". Zwischen Eisenbahn und
Berg verlaeuft die alte Straße von Puerto nach Jerez de la Frontera und auf der
anderen Seite der Bahnlinie fliesst der heute Guadalete genannte Fluß, der sich
von hier aus in vielen Windungen durch die Ebene zum Hafen von Puerto
schlaengelt.
Schon vor Jerez zweigt nach Suedosten die alte Strasse nach Algeciras ab, das
zur Roemerzeit Carteia hiess und schon in phoenizischer und wahrscheinlich auch
in atlantischer Zeit eine bedeutende Stadt war. In ostnordoestlicher Richtung
folgt die alte Strasse nach Arcos de la Frontera, die zum einen weiter nach
Ronda und zum anderen weiter nach Antequera fuehrt. Auch diese beiden Staedte
sind erwiesenermaßen schon sehr alt und bestanden, zumindest als Siedlung,
schon um ca 2500 v. Chr.
Nach Nordnordost folgt dann die alte, wohl bedeutendste Strasse, die ueber
Utrera einmal nach Carmona und von hier ueber Lora del Rio in die aus der
Bronzezeit stammenden Minengebiete in der Sierra Morena fuehrt.
Zum anderen fuehrt sie von Utrera über Ecija nach Cordoba und erschliesst damit
die ganze andalusische Ebene in voller Tiefe. Ebenfalls von Utrera zweigt nach
Norden die alte Strasse ab, die ueber das heutige Sevilla nach Norden in die
Zinn- und Silbergebiete Nordwestiberiens fuehrt und noch heute "Ruta de la
Plata" also "Silberstrasse" heisst . Dieses spinnennetzfoermig
ins Hinterland fuehrende alte Strassennetz zeigt einmal mehr die Bedeutung der
Stadt, die von hier aus das Hinterland bestimmte. Die Bedeutung des Ortes
drueckt sich auch darin aus, dass in dieser Gegend am Guadalete die
entscheidende Schlacht zwischen den mohammedanischen Eroberern und dem Heer der
Westgoten stattfand.
Auch die Roemer gewannen
hier eine entscheidende Schlacht. Es sieht so aus, als wenn die Eroberung
dieser Gegend eine unbedingte Voraussetzung zur Beherrschung des Hinterlandes
war und es wird deutlich, warum die hier liegende Stadt schliesslich von den
Eroberern, wie die archaeologischen Befunde zeigen, voellig eingeebnet und
unbewohnbar gemacht wurde . Der Eroberer verhinderte dann fuer lange Zeit ,
dass man sie wieder aufbaute.
Dies deutet in
Richtung Rom, denn es ist bekannt, dass die Roemer zuerst in Etrurien , dann in Karthago und spaeter in Jerusalem und an vielen anderen nicht so bekannten Orten
verhinderten , dass alte bedeutende Staedte nach der Eroberung und Zerstoerung
wieder aufgebaut wurden, da nichts den Ruhm der die "Welt beherrschenden
Stadt Rom" schmaelern sollte. Ausserdem herrschten die Roemer über 400
Jahre lang in Suediberien, und diese Zeit duerfte ausgereicht haben, die alte
Stadt aus dem Gedaechtnis und dem Interesse der Bewohner des Landes verschwinden
zu lassen. Die neuerdings veroeffentlichten
archaeologischen Befunde bestaetigen diese Annahme.
Die hoechste Erhebung des Bergrueckens an seinem suedoestlichen Ende ist mit
124 m in der Karte angegeben. Ihm vorgelagert ist ein
Huegel von etwa 1 Km Durchmesser und ca. 30 m Hoehe und hier liegt die
grosse Ausgrabungsstaette, die bisher eine befestigte Stadt zu Tage brachte, deren
Geschichte sich nach den bis 2003 bekanntgegebenen Daten zwischen dem 9ten und
dem 3ten Jahrhundert v. Chr. abspielte. An dieser Ausgrabung wird bereits seit
1978 gearbeitet.
Man fand dort
umfangreiche Mauerreste von zum Teil durch Feuer zerstoerten Haeusern,
umschlossen von Befestigungsanlagen und in den Haeusern Keramiken, phoenizische
Geraete und Reste, die auf einen intensiven Austausch mit den Griechen
hinweisen. Diese Stadt ist nach den vorliegenden Zeitdaten zwar nicht
Atlantis-Tharsis. Aber alles deutet darauf hin, dass es sich bei dieser Stadt
um die Nachfolgerin von Tharsis , Tartessos,
handelt.
Da aber
Tartessos die Erbin der Vorzuege der Lage von Atlantis-Tharsis war, kann Atlantis
nicht weit entfernt gelegen haben.
Nach dem Gelaendebefund kommt dafuer fast nur die vom
Guadalete durchflossene Ebene zwischen dem Huegel von Tartessos und dem
Meer in Frage.
Hier liessen sich ohne weiteres die von Platon beschriebenen Wasser- und
Landringe unterbringen , wobei der Fluss Guadalete mit
seinen Maeandern tatsaechlich die Anfangsinsel gebildet haben koennte.
Auf dem Sattel
des noerdlich hinter der Stadt liegenden Bergrueckens der Sierra de San
Cristobal auf dem ausgedehnte Grabanlagen gefunden wurden, die von der
juengeren Bronzezeit bis in die tartessische Zeit datieren, gibt es umfangreiche moderne Quellfassungen und etwas weiter
an seiner Nordseite befinden sich, nach mehreren Seiten
in den Berg hineingetrieben, vom Grund eines Grabens ausgehend, mehrere
Stollen. Zwei Graeben oder Kanaele sind durch einen Tunnel verbunden. Die
Waende der Graeben und der Tunnel sind senkrecht und glatt behauen. Die Decken
sind leicht gewoelbt. In ihrem altersgrauen Zustand erinnern sie an die
Beton-U-Bootbunker des 2ten Weltkrieges oder die Bunker des Atlantikwalls. Aber
es gibt keine Markierungen der Verschalung und keine herausragenden verrosteten
Stahlarmierungen.
Diese "Bunker" wurden aus dem Felsen
herausgehauen und in ihnen wurden vielleicht Vorraete oder die Reserven der
atlantischen Kriegsflotte vor 3500 Jahren aufbewahrt. Es sind moeglicherweise
einige der Steinbrueche, von denen Platon berichtet : "Die Steine dazu
aber, teils weisse, teils schwarze und teils auch rote, wurden unter der in der
Mitte liegenden Insel und unter der Innen- und Aussenseite der Guertel gehauen
und so beim Aushauen zugleich doppelte Behaelter fuer die Schiffe ausgehoehlt ,
die von den Felsen selbst ueberdacht wurden."
Die Groesse der
Stollen wuerde wohl ausreichen zwei atlantische Fuenfzigruderer nebeneinander
zu lagern. Auch die Hoehe entspricht der eines kleinen Hauses.
Ueber dem Sattel des Bergrueckens befindet sich auf seinem hoechsten Punkt ein
Plateau.Die grossen grauen Sockel, auf denen gut der Parthenon der Akropolis
von Athen Platz haette, erweisen sich zwar heute als in den Felsen gehauene
Wasserbehaelter mit einer riesigen ebenen Abdeckplatte und mit von aegyptischen
Tempeln her bekannten konisch zulaufenden Abstuetzmauern, aber die etwas ansteigenden
Strassen zwischen den einzelnen Sockeln sind mit Bueschen und Blumen wie eine
Tempelallee angelegt und nach Suedosten hin schliesst sich an die
"Tempelsockel" ein Hain schoener Baeume an.
Und
wieder kommt Platon in den Sinn : "Der Tempel des Poseidon selbst war ein
Stadion lang, 500 Fuß breit und von entsprechender Hoehe."Er haette hier
gut Platz gehabt und darueber hinaus die Koenigsburg und alles andere von
Platon beschriebene. Der in der Neuzeit
erfolgte Bau der Wasserbehaelter hat hier zwar alle Spuren aus alter Zeit
vernichtet, aber etwas weiter zum Ende des Berges hin, wo das Plateau in einen
Bergsporn von ca 100m Breite und 600m Laenge uebergeht, befindet sich ein noch
ungestoerter archaeologisch interessanter Bereich, der durch Scherben und
einige wallfoermige Erhebungen gekennzeichnet ist. Nur ein Schild mit der
Aufschrift "Archaeologische Staette" weist darauf hin, dass auch bald
hier von kompetenter Seite Ausgrabungen vorgenommen werden. .
Denn seitdem man am Hang des Bergrueckens eine ausgedehnte Nekropole mit
Grabstaetten aller Kulturphasen von der mittleren Bronzezeit, also der Zeit von
Atlantis-Tharsis, bis zur turdetanischen Zeit, der Zeit von Tartessos, gefunden
hat, sind die Archaeologen sich der Bedeutung der
Fundstaetten dieser Gegend bewusst geworden.
An dem Rande des
Plateaus ueberrascht das phantastische Panorama, das sich bietet :
Wahrhaftig, ein Blick fuer die Goetter !!!
Weit, weit geht der Blick ueber die fruchtbare Ebene, das weisse
Jerez erscheint als kleines Dorf in der riesigen Flaeche und zur anderen Seite
geht der Blick ueber die Ebene bis zum Meer und den Kraenen von Cadiz. Alles,
was Platon ueber die Einmaligkeit der Lage sagt, erfuellt sich hier. Wahrhaftig
ein Platz, den Goetter sich aussuchen wuerden.
Hier wird auch
klar, warum in allen Religionen der aus der atlantischen Kultur
hervorgegangenen Voelker die Goetter auf einem mythischen Berg zu Hause sind.
Dies ist der Berg, der fuer den Olymp der Griechen, die Walhalla der Germanen, die Zikkurate in Mesopotamien und viele andere
natuerliche oder kuenstlich geschaffene Goetterberge die Grundidee lieferte.
Und es muss hier noch einmal Platon zitiert werden, denn besser kann man das
Gefuehl, das von diesem Blick ausgeht, garnicht beschreiben :
" An der Seekueste,
gegen die Mitte der ganzen Insel, lag eine Ebene, die schoener und fruchtbarer
als irgendeine gewesen sein soll."
_______________________________________
Lesen Sie
hierzu, umfassend und uebersichtlich dargestellt :
DIE
GESCHICHTE VON ATLANTIS, der vergessene Ursprung unserer Kultur
von Karl Juergen Hepke
TRIGA
- DER VERLAG, 2.Aufl. 2008, Hardcover, 268 Seiten, Eur 22,00 , ISBN
978-3-89774-539-1